Jahreszeiten


Natürlich ohne Gewähr unf Ausnahmen bestätigen die Regel, bitte auch mal in Führern studieren, was dort zu den Jahreszeiten gesagt wird:
Von Januar bis März ist das Wetter am schlechtesten, viel Regen, kalt und unbeständig, gern auch mal einen Graupelschauer noch im März. Kommt allerdings die Sonne raus: Hoppla! Dann sitzt man urplötzlich im T-Shirt in der Sonne, jedenfalls ab März, da kann es an sonnigen Tagen schon verblüffend warm werden, sodaß auch Bikini-Sonnebäder in geschützten Ecken möglich sind. Man kann Glück haben und auch schon im März 10 Tage zauberhaftes Frühlingswetter haben – mit Regen sollte man aber schon noch rechnen. Egal: dann setzt man sich vor den Kamin! Der April ist dann auch noch durchwachsen. Ab Mai wird es dann zauberhaft und es wird so richtig lauer Frühling: nachts aber noch kühl, da muß man dann abends vor den Kamin ziehen. Mai und Juni sind ideal zum Wandern (sofern sie nicht ins Hochgebirge wollen!), weil alles blüht: so viele Blumen, Orchideenarten, wilde Fresien, bunter Mohn, es ist atemberaubend. Wir haben dieses Jahr eine schöne Wanderung gemacht von dem letzten Strand in Saint Florent in Richtung der Traumstände, das geht mehr oder minder nur am Meer entlang, ist sehr gut zu laufen, man stiefelt durch Blumen und ein Meer von duftenden Zistrosen in weiß und rosa. Für Hochlagen kann es dann aber noch zu früh sein und noch Schnee liegen, der liegt z.T. auch in schattigen Winkeln in den Bergen hinter uns noch bis in den April hinein. Ab Juni kann dann auch gebadet werden, anfangs hat das Meer nur 18 - 20 °C ab Mitte Juni ist das aber schon sehr nett. Wir lieben den Frühling dort. Anfang bis Mitte Juni sind dann auch die Kirschen an unseren Bäumen gerade reif und natürlich sollen unsere Gäste dann zugreifen! Ab Mitte Juni blüht dann bis in den Juli der Lavendel.

Den mediterranen Sommer kennt man, August ist i.d.R. heißer, als Juli. Dann kommt der schöne Spätsommer und Herbst. September ist goldener Spätsommer, richtig schön warm noch, warmes Meer, und es kann vor allem ab September in niedrigen Lagen auch wieder sehr gut gewandert werden. Das geht natürlich auch im Hochsommer – ist aber halt wärmer. Im Oktober ist Wandern ohnehin ein Vergnügen. Ich habe bisher immer bis Mitte Oktober gebadet, für den Zeitraum danach habe ich keine Erfahrungswerte.
September und Oktober sind noch sehr wettersicher. Gut, es kann auch mal ein Tief mit 2, 3 Tagen Regen und Unwetter geben, aber das verzieht sich dann auch wieder. Die Zeiten um den Hochsommer herum haben den Vorteil: Tagsüber warm und Sonne, abends kühl zum Schlafen. Im Herbst: Kastanien- und Nußfeste, frisches Wildragout, die Insel findet wieder zu sich. Ab Mitte Oktober hat dann aber auch mal das eine oder andere Strandrestaurant bereits geschlossen.

Wir waren schon 2 x Weihnachten auf der Insel, was wir auch sehr schön fanden, gemütlich, sehr romantisch. Das Wetter drittelt sich: 1/3 beschert uns warme Tage, wir saßen morgens schon auf der Terrasse und tranken Milchkaffe, wir aßen im T-Shirt im Hafen von Bastia Fisch, bzw. beim Strandspaziergang legt man ggf. sogar alles ab. Ein weiteres Dritte beschert einem ein Wetter ...solala. ca. 14 °C tagsüber, Wolken, malc Aufheirtungen auch mal Nebel oder ein kurzer Schauer. Und 1/3 - führt zu miesem Wetter, mit Schnee, gewaltigem Regen und Sturm. 2009 hatte es vor Weihnachten geschneit, wir mußten das Auto unten an der Kirche stehen lassen, so vereist und verschneit war alles, bereits auf dem Weg zum Dorf waren wir gerutscht (nein, es wird weder gestreut noch gekehrt), und 2 Autos auf dem Weg nach oben zu uns waren die Böschung hinuntergerutscht. Das ist eine der Regeln die man lernt: fängt es an zu schneien oder wird vorhergesagt, das Eisglätte droht: Auto sofort runter an die Kirche bringen, denn unsere steilen Cornichen kommt man dann nur noch mit einer Planierraupe hinauf, da helfen auch keine Schneeketten, denn so viel Schnee, das die greifen könnten, liegt dann auch wieder nicht.
Sodann sind wir mit ausgewähltem Gepäck und einigem Vorrat (wir kaufen immer schon auf dem Weg zum Haus aus ein, um nicht noch mal runter zu müssen) den Berg hinauf zu uns .....das Auto war dann auch noch 2 weitere Tage lang unser Kühlschrank, wir stiefelten mit unseren Rucksäcken hinunter und holten, was wir brauchten. Es schneit eigentlich jedes Jahr einmal, das hält dann ein paar wenige Tage, bis die Sonne alle wieder wegtrinkt. Nachts friert es dann auch, aber das ist wie gesagt nur sehr kurz. Es ist im Winter ratsam, auch immer einen Dosenvorrat im Haus zu haben und etwas Wein. Und manchmal kommt starker Nebel oder wir sind vielmehr in einer Wolke. Dann versteht man, warum unsere Straße so einen drolligen Mittelstreifen hat: den nimmt man dann zwischen die Vorderräder - sonst findet man nicht den Berg hinauf. Aber auch das hält nie langer als 1, 2 Tage und derart extremer Nebel ist dann auch selten.

Das Haus wird auch im Winter warm und kuschelig, und wir lieben es, vor dem Kamin zu sitzen oder mit dem flackernden Kaminfeuer einzuschlafen. Ein schönes Buch, ein Tee oder ein Glas Rotwein......herrlich. Wer ein kleiner Romantiker ist, dem geht dabei das Herz auf. Und das Meer und die Wolken zeigen ein beeindruckendes Schauspiel. Auch Robert im Corniche serviert dann das Essen drinnen vor seinem Kamin, wie einige Restaurants. Im Winter haben viele abseits gelegene Restaurants geschlossen - in Bastia ist natürlich (fast) alles geöffnet. Und dies ist auch der Vorteil der Statdnähe: Im Winter oder bei schlechtem Wetter, will man ja auch mal Bummeln, ins Kino, Theater oder Museum. In der festlichen Jahreszeit quellen die (Super-)Märkte schier über von Köstlichkeiten, so etwas habe ich außerhalb Frankreichs noch nicht gesehen: Ente, Gänse, Kapaune, frische Fois gras, oder als Pastete, Hummer, körbe- und kiloweise Austern jeder Größe, Hummer, Langusten, Muscheln und erst die Süßigkeiten und Kuchen - es ist unglaublich.

Sogar kleine Tannenbäumchen kann man kaufen, sie sind etwas zerzaust und auch keine korsische Tradition. Auf dem Markt in Bastia war 2009 ein Weihnachtsmarkt aufgebaut, lauter kleine Holzhütten (Chalets genannt!), mit Süßigkeiten (u.a. handgefertigter zarter weißer Nougat aus Ajacchio, köstlich), Gebäck, artisanale Produkte etc.